
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?
Erkrankt der Zahn zum Beispiel an einer Karies, so können Bakterien durch die zerstörten Schutzschichten (Schmelz und Dentin) bis zum Pulpagewebe vordringen und dort Entzündungen und Infektionen hervorrufen. Eine derartige Erkrankung der Pulpa ist nicht heilbar, da weder die körpereigene Immunabwehr noch Antibiotika in der Lage sind, in die kleine Pulpakammer
vorzudringen, um dort die Bakterien zu bekämpfen. Deshalb ist die Wurzelkanalbehandlung die einzige Therapiemöglichkeit, um den betroffenen Zahn in seinem gesunden Halteapparat und funktionsfähig zu erhalten.
Ist die Wurzelkanalbehandlung schmerzhaft?
Eine Wurzelkanalbehandlung ist eine langwierige, aber nicht schmerzhafte Behandlung. Bei Zähnen mit vitaler (»lebendiger«) Pulpa (Zahnnerv) muss die Behandlung unter örtlicher Anästhesie (Betäubung) durchgeführt werden. Bei avitalen (wenn der Zahnnerv »abgestorben« ist) Zähnen kann eine Wurzelkanalbehandlung ohne örtliche Anästhesie schmerzfrei durchgeführt
werden. Nach jeder Behandlung könnten postoperativ bedingte Beschwerden entstehen. Solche Beschwerden halten in der Regel zwei bis drei Tage an und sind leicht zu ertragen oder durch Einnahme eines rezeptfreien Schmerzmittels zu kontrollieren.
Woraus bestehen die Wurzelkanalfüllungsmaterialien?
Die Wurzelkanalfüllung besteht meistens aus einem Zement und Guttapercha. Es stehen zahlreiche Wurzelkanalzemente mit unterschiedlichen Eigenschaften zur Verfügung. Die Biokompatibilität von fast allen Wurzelkanalfüllungszementen ist durch verschiedene Untersuchungsverfahren erprobt und es hat sich gezeigt, dass die Mehrheit von ihnen nur während der ersten Stunden bis Tage nach ihrer Applikation eine geringe Reaktion des periapikalen Gewebes hervorrufen könnte. Guttapercha stellt den größten Anteil der Wurzelkanalfüllungsmasse dar und wird als ein praktisch innertes Wurzelkanalfüllungsmaterial eingestuft.
Wie lange kann ein solcher Zahn halten?
Es ist schwierig, eine exakte Behandlungserfolgsprognose zu erstellen. Regelmäßige Kontrollen nach Abschluss der Wurzelkanalbehandlung sind zu empfehlen, um mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen. Ein korrekt wurzelkanalbehandelter Zahn kann wie jeder andere Zahn im Mund lange erhalten bleiben, sofern keine Krankheiten wie Karies oder parodontaler
Art auftreten.
Wie muss der Zahn anschließend versorgt werden?
Die Restaurationsart (Krone, Gussfüllung oder herkömmliche Füllung mit oder ohne Sitftaufbau) ist von dem individuellen Zahnsubstanzverlust abhängig. Durch Einhaltung der Restaurationsindikationen lassen sich mögliche Kronenfrakturen verhindern. Um eine neue Kariesentstehung zu vermeiden, sind dichte Restaurationsränder von größter Bedeutung. Bei einem
wurzelkanalbehandelten Zahn verursacht die Ausbreitung von Karies keine Schmerzen mehr, somit könnte sie zu spät erkannt werden.
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